Bei Projektkursen handelt es sich um neue Bausteine der gymnasialen Oberstufe im Rahmen des G8-Abiturs, die erstmalig seit Februar 2012 an unserer Schule angeboten werden. Da es sich um eine neue Unterrichtsform handelt, möchten wir im Folgenden einige wenige Rahmenbedingungen zu den Projektkursen von der Internetseite des Schulministeriums [1] zitieren:
„Projektkurse werden in der Qualifikationsphase in zwei aufeinander folgenden Halbjahren als zweistündige Kurse, ggf. auch jahrgangsstufenübergreifend, angeboten. […] Der Projektkurs ist so angelegt, dass sich die Teilnehmer – bezogen auf das Rahmenthema des Projektkurses – einzeln oder im Team individuellen Vorhaben widmen, die im Kurs abgestimmt, dann aber weitgehend selbstständig geplant und bearbeitet werden. […] Der Projektkurs führt dabei immer zu einem Produkt, das, bei aller Vielfalt der Einzelproduktionen, den thematischen Zusammenhang der Einzelbeiträge augenfällig macht. […]“
„Fachlich angebunden an Referenzfächer können Schülerinnen und Schüler mit den neuen Projektkursen das eigene fachliche Profil schärfen, da in den einzelnen Projekten verstärkt wissenschaftspropädeutisches, praktisch-gestalterisches, experimentelles oder auch bilinguales Arbeiten ermöglicht wird, ohne dabei direkt curricularen bzw. abschlussbezogenen Zwängen unterworfen zu sein. […]“ [2].
Folgende Projektkurse wurden in den letzten Jahren bei uns an der Schule angeboten:
Projektkurs: Junior – Dein Weg in die Selbstständigkeit!
In diesem Projektkurs gründen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, unter Aufsicht der Lehrkraft, eine eigene Firma. Sie entwickeln völlig selbstständig ihre eigene Geschäftsidee, suchen Geldgeber, stellen ihr Produkt her, bewerben es und verkaufen es…. ganz real!
Dies ist für die SuS eine einmalige, tolle Erfahrung wirtschaftlicher Prozesse aus unternehmerischer Perspektive. Sie treffen ihre eigenen finanziellen Entscheidungen, nehmen verschiedene Rollen innerhalb des Unternehmens ein und lernen personelle und materielle Ressourcen gewinnbringend einzusetzen.
JUNIOR ist mehr als ein Planspiel… es ist Realität. Das eingesetzte Geld ist echt und damit auch der Gewinn bzw. der Verlust.
In Kooperation mit der IW JUNIOR, der Universität Köln, wird für die Versicherung, unternehmerische Schulung und Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestens gesorgt.
Durch seine Vielseitigkeit hat der Projektkurs unterrichtliche Anbindung an die Fächer Mathematik, Deutsch, Informatik und Sozialwissenschaften.
WIRTSCHAFT ERLEBEN – MIT DEN SCHÜLERFIRMEN-PROGRAMMEN DER IW JUNIOR
(Ein Kooperationsprojekt mit der Universität Köln)
„Die bundesweiten JUNIOR Programme bieten Teilnehmern die Möglichkeit, ein eigenes Schülerunternehmen zu gründen. Ziele der Programme sind Berufsorientierung, Förderung der Ausbildungsfähigkeit und Berufschancen von Jugendlichen sowie die Vermittlung von Wirtschaftswissen und Schlüsselqualifikationen.“ (IW Junior)
Die Junior Programme und ihr Einsatz am GENO:
Junior basic – kurze Laufzeit, integriert in WGA (Differenzierungskurs in Klasse 8/9)
Junior advanced – vertiefende Version, 1 Schuljahr Laufzeit (Oberstufe Projektkurs)
Fächerverknüpfung – Sozialwissenschaften
Übergreifend –Informatik, Mathe, Deutsch, Englisch
Was ist Junior?
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat die Junior GmbH ins Leben gerufen um jungen Leuten den Weg in die Wirtschaft zu bahnen und sie dabei zu unterstützen.
„JUNIOR vermittelt ökonomisches Wissen und macht es erfahrbar. Das Programm entfaltet das Potential der Schüler und eröffnet ihnen neue Perspektiven. Darüber hinaus eröffnet die Teilnahme Zugang zu wertvollen nationalen Netzwerken,“ (iwkoeln, 2015).
Persönlichkeiten frühzeitig gefördert und gefordert sowie zahlreiche Schlüsselqualifikationen erworben, wie Methoden-, Sozial- und Handlungskompetenz.
Binnen eines Jahres, beginnend mit dem 2. Halbjahr der Q1 und endend zum Beginn des 2. Halbjahres der Q2, durchlaufen die SuS alle verschiedenen Phasen einer Unternehmensgründung. Sie führen die Planung einer Unternehmensgründung durch, indem sie das notwendige wirtschaftliche Vorwissen lernen. Anschließend kommt die Entwicklung und Ausgestaltung der Idee, welche sich dann in der Anfertigung eines Geschäftsplans (Konzept) ausdrückt sowie in der Kontaktaufnahmen mit externen Partner, Geldgebern etc. Hierauf folgt die Geschäftsphase mit der tatsächlichen Durchführung, d.h. der Produktion und dem Verkauf sowie auch der begleitenden Buchführung. Mit einer Gewinn- und Verlustrechnung wird nach ca. 8 Monaten die Auswertung unternommen. Am Ende des Kurses gibt es eine ausführliche Reflexionsphase, in welcher über die Methode und ihren Nutzen -evtl. auch über eine private Fortsetzung der Firma- gesprochen wird.
Das Produkt des Kurses ist die tatsächliche Firma und Dokumentation.
Ein ausführlicher Geschäftsplan, eine lückenlose Buchführung sowie die abschließende GuV-Rechnung (Jahresbilanz) in einem gebundenen Dokument, bilden den Abschluss des Projektkursjahres und sind maßgeblich für die abschließende Benotung.
Weitere Informationen gibt es unter dem folgenden Link:
Projektkurs: Naturwissenschaftliche Forschung in der Schule
In dem Projektkurs Naturwissenschaftliche Forschung in der Schule werden folgende Forschungsvorhaben bearbeitet und fortgeführt: Untersuchung der Beeinflussung des Wachstums von Pflanzen mit Bioindikatoren durch typische im Chemieunterricht und Haushalt anfallende ReststoffeUntersuchung von Flüssigkeiten, Bodenproben von Haushalts- und Industriestandorten und von landwirtschaftlichen Flächen auf Schwermetalle mit Bioindikatoren und mit analytisch-spektroskopischen Methoden Analyse von Pflanzengesellschaften auf ehemaligen Kohle-Bergbauhalden |
Die Bioindikation ist ein Untersuchungsverfahren, welches relative Aussagen zur Umweltqualität ermöglicht. Das Prinzip der Bioindikation stützt sich dabei auf Organismen oder Organismengemeinschaften, deren Lebensfunktion mit bestimmten Umweltfaktoren so eng korreliert, dass sie als Zeigerorganismen verwendet werden können. So kann man z. B. beim Wasserlinsen-Wachstumshemmtest die Beeinflussung des Wachstums der Wasserlinse durch Einzelstoffe oder Abwasser in Form von Verdünnungsstufen durch die Untersuchung der Wachstumsleistung oder z. B. des Pigmentgehaltes untersuchen. In dem Projekt Naturwissenschaftliche Forschung in der Schule werden diese Kenntnisse genutzt und die Bioindikationstests „Kressewurzelwachstumstest“ und „Wasserlinsen-Wachstumshemmtest“ fortgeführt und mithilfe von Open Source Software ausgewertet werden. Dabei kann auf die Erfahrungen der vorangegangenen Projektkurse zurückgegriffen werden. Nach einer reproduzierbaren Kalibrierung mit verschiedenen Zink- und Kupferverbindungen der beiden Tests sollen verschiedene Testsubstrate untersucht und ausgewertet werden. Diese Daten sollen mit analytisch-spektroskopischen Versuchsergebnissen zur Konzentrationsbestimmung verglichen werden. Eventuell soll auch eine Eintagesexkursion zu einem ehemaligen Kupferbergwerk in der Nähe von Marsberg durchgeführt werden. Botanisch-praktische Vegetationsanalyse: Neben der „Laborarbeit“ soll in dem Projektkurs im Sommer auch eine botanisch-praktische Vegetationsanalyse auf den ehemaligen Halden der Zeche Helene in unmittelbarer Nähe zur Schule durchgeführt werden. Auch die 1988 stillgelegten Halden bzw. Gleisanlagen der Zeche Zollverein eignen sich für dieses Projekt. Auf den ehemaligen Bergbauhalden sollen dazu u. a. auch die abiotischen und biotischen Faktoren erfasst, kartiert und die Pflanzengesellschaften einem Sukzessionsgrad zugeordnet werden. |
Das Projekt wird durch die Rütgers Stiftung finanziell unterstützt, sodass auf eine hervorragende experimentelle Ausstattung zurückgegriffen werden kann. Eigenverantwortliches experimentelles Arbeiten steht in diesem Projekt eindeutig im Vordergrund.Am Ende des Projektkurses muss ein Skript abgegeben werden, in dem die durchgeführten Experimente mit den Auswertungen dargestellt werden. Dieses geht mit 50 % in die Projektkursnote ein. Weitere Details sind in einem pdf Dokument im Moodle-Ordner der Q1 hinterlegt. Diese sollten vor der Wahlentscheidung genau gelesen werden. |