Ehrenamt-AG: Gemeinsam helfen, voneinander lernen, etwas bewegen


Es begann mit einer einfachen Frage: „Was bedeutet eigentlich Ehrenamt?“
Genau dieser Frage gingen die Schüler:innen in der Ehrenamt-AG der Ehrenamt Agentur nach. Sie wollten verstehen, was hinter diesem großen Wort steckt  und zugleich herausfinden, wie sie schon in ihren jungen Jahren selbst etwas bewegen können.

Am Anfang stand eine Ideensammlung: Wo kann man sich einbringen? Wer braucht vielleicht Unterstützung? Und wie können wir als Gruppe helfen? Aus diesen Gedanken entwickelten die Jugendlichen ihre ersten kleinen Projekte – neugierig, voller Tatendrang und mit einem offenen Blick auf die Menschen um sie herum.

Bald war klar: Der erste Schritt sollte zu den älteren Menschen führen. Um zu begreifen, wie sich das Alter anfühlt, wagten die Schüler:innen ein besonderes Experiment. Mit dem Altersimulationsanzug – Brillen, die Sehschwächen nachahmen, Kopfhörern, die Schwerhörigkeit simulieren, Halskrausen und Gewichten an Armen und Beinen – erfuhren sie, wie mühsam scheinbar einfache Dinge plötzlich werden können. Jede Bewegung verlangsamte sich, jede Treppenstufe wurde zur Hürde. Selbst ein Einkauf im Supermarkt verwandelte sich in eine anstrengende Aufgabe. Die Jugendlichen erlebten am eigenen Körper, was es heißt, alt zu sein – und verstanden, warum ältere Menschen manchmal Geduld, Hilfe und Verständnis brauchen.

Wenig später folgte der erste praktische Einsatz: ein Besuch in der Belia Seniorenresidenz. Dort wurden Spiele gespielt, Geschichten erzählt und Waffeln gebacken – mit Kirschen und Sahne, deren Duft durchs ganze Haus zog. Die Stimmung war herzlich, das Lachen ansteckend. Und als die Jugendlichen sich verabschiedeten, hörten sie immer wieder den Satz: „Kommt bald wieder!“ – ein Satz, der im Gedächtnis blieb und deutlich machte, wie wertvoll diese Begegnungen waren.

Doch die Gruppe wollte mehr. Im weiteren Verlauf beschäftigten sich die Schüler:innen mit dem Thema Kinder in schwierigen Lebenssituationen. Sie erfuhren vom Kinderheim Spatzennest (DKSB)  und sofort war klar: Auch hier möchten sie aktiv werden. Mit Kreativität und Einsatzbereitschaft bastelten sie Spendenboxen und organisierten gleich zwei Waffelaktionen an der Schule. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: stolze 190 Euro.

Als Herr Bitterlich und seine Kollegin vom Spatzennest die Spende persönlich entgegennahmen, löcherten die Schüler:innen sie mit Fragen: „Haben die Kinder dort ein eigenes Zimmer?“, „Fahren sie auch mal in den Urlaub?“, „Wer kocht für sie?“, „Bekommen die Kinder Taschengeld?“ Herr Bitterlich lächelte und nahm sich Zeit, jede Frage ehrlich zu beantworten. Besonders bewegte die Jugendlichen sein Satz: „Ihr habt mit dieser Spende nicht nur Geld gesammelt, ihr habt gezeigt, dass Kinder für Kinder einstehen können. Das ist etwas ganz Besonderes.“

Am Ende waren sich alle einig: Engagement ist viel mehr als ein Schulprojekt. Es ist Begegnung, Freude, Gemeinschaft und manchmal auch die Entdeckung einer ganz neuen Seite an sich selbst. „Wir sind stolz auf euren Einsatz, macht weiter so!“, lautete das Fazit zum Abschluss.

Und die Geschichte geht weiter: Die nächste Ehrenamt-AG steht schon in den Startlöchern. Wer Lust hat, Menschen zu begegnen, Neues auszuprobieren und mit kleinen Schritten Großes zu bewirken, ist herzlich eingeladen sich für die AG anzumelden. Denn: Helfen macht Schule und unsere Gemeinschaft stark.