In ihrer Reihe GENO spricht…, die gesellschaftlich und politisch relevante Themen aufgreift, um mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren und sie zum Reflektieren anzuregen, hat sich die Schülervertretung dieses Mal einem emotionalen, persönlichen und kontrovers zu behandelnden Themenkomplex rund um Sexualität angenommen.
Im gut besuchten Pädagogischen Zentrum der Schule standen der Landtagsabgeordnete Frank Müller und der Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, Rede und Antwort. Sie machten hierbei ihre Standpunkte deutlich und plädierten für ein tolerantes Miteinander, ein Eintreten gegen Diskriminierung und die Akzeptanz menschlicher Verschiedenheit.
Besonders emotional und beeindruckend war der Erfahrungsbericht eines dritten Gastes, einem ehemaligem Schüler der Schule, der einerseits umso mehr verdeutlichte, wie schwierig es sein kann, sich als vermeintliche Frau geboren, zu entscheiden, doch seinem eigenen Gefühl zu folgen und fortan als Mann zu leben und sich entsprechend zu outen. Andererseits zeigte sich hier auch, wie wichtig es ist, seinen eigenen Weg zu gehen und sich selbst treu zu sein. Dieser Weg kostet zwar viel Mut, sorgt am Ende aber für das eigene Glück – und dies sollte, hier waren sich als Experten einig, einzig gültiges Ziel im Leben der Menschen sein.
„Uns ist es wichtig, Themen anzusprechen, die untereinander diskutiert werden und auch zu problematischen Situationen führen – wir möchten als Schule für Toleranz, Offenheit, Vielfalt und freie Entfaltungsmöglichkeit stehen. Wie überall in der Gesellschaft muss man aber dafür eintreten und sich auch mit Personen auseinandersetzen, denen dies nicht so leicht fällt, die bewusst oder unbewusst diskriminieren und gegensätzliche Standpunkte besitzen. Wir hoffen, dass der eine oder andere aufgrund solcher Veranstaltungen sein Denken und Verhalten reflektiert und wir unserem Ziel immer weiter entgegenkommen. Wir sind glücklich, dass wir solche Diskussionen an unserer Schule anstoßen können und dürfen, diese Themen nicht einfach verschwiegen werden“, bilanziert eine unserer Schülersprecherinnen.
Auch in Zukunft wird es weitere Veranstaltungen dieser Reihe geben – zu vielen anderen relevanten Themen. Aber, und dies war ein ausdrücklicher Wunsch in der Veranstaltung, auch dieser Themenkomplex wird am Gymnasium Essen Nord-Ost weiter diskutiert und die Arbeit für Toleranz, Offenheit und Menschlichkeit weiter fortgeführt und intensiviert, so wie es in der gesamten Gesellschaft getan werden sollte.
aus der WAZ vom 14.12.2019: